Democracy® / News magazines (deutsch)

Advertisement in Austrian news magazines, advertising clip on two Viennese radio stations, January 2000

Simultaneously with the poster project, thematically corresponding insertions were placed in two other media: a radio clip in the advertising blocks of local Viennese radio stations and an “advertisement” in news magazines. Here the connection between commerce and political democracy, which had already been addressed in the posters, was accentuated even more strongly. The advertisement showed nothing more than the title of the overall project: The word “Democracy” was given the symbol ®, the sign used in the commercial sector for indicating a protected registered trademark. A similar procedure was used in the radio clip: “Democracy” itself was presented as a brand, as a product for sale. While the project segment done in the poster medium aimed at characterizing the sphere of commerce, as well as that of advertising, as a political sphere, the other two medial interventions went a step further. Here the degree of identification with products and brands, which in our society today has a much higher emotional impetus than ever before, pointed out, conversely, how great the sociopolitical deficit in this regard has become.


Demokratie® Zeitungseinschaltung und Radioclip

Zeitgleich mit dem Plakatprojekt wurden in zwei weiteren Medien thematisch korrespondierende Einschaltungen platziert:

a. ein Radioclip im Werbeblock von Wiener Lokalsendern
(Radio RTL, Radio Antenne Wien)
b. eine “Anzeige” in Nachrichtenmagazinen

Der Zusammenhang zwischen Wirtschaft und politischer Demokratie, der bereits auf den Plakaten angesprochen wird, erfuhr hier noch eine Zuspitzung. Die Anzeige zeigte nichts anderes als den Titel des Gesamtprojekts: Das Wort Demokratie wurde mit dem Symbol "®" versehen, das in der Wirtschaft ansonsten einer geschützten Marke als Kürzel beigefügt ist. Ähnlich wurde auch beim Radioclip verfahren: “Demokratie” selbst wurde als Marke präsentiert, als ein zu verkaufendes Produkt dargestellt. Wenn der Projektteil im Plakatmedium darauf abzielte, den Raum des Warenverkehrs wie den der Werbung als einen politischen Raum zu charakterisieren, gingen diese beiden medialen Interventionen einen Schritt weiter. Auch hier wurde zwar darauf angespielt, dass die Wirtschaft mit ihren Marken immer auch als ein gesellschaftspolitisches Feld zu werten ist. Der Grad der Identifikation mit Produkten und Marken, wie sie heute in manchen Bevölkerungsgruppen (etwa den Jugendlichen) mit einem noch nie dagewesenen hohen emotionalen Impetus betrieben wird, verweist umgekehrt darauf, wie hoch das diesbezügliche Defizit im gesellschaftspolitischen Feld zu messen ist: Von einer auch nur annähernd vergleichbaren identifizierenden Sympathie mit unserem Staatswesen, der Verfassung, kann nicht die Rede sein.

Zudem sollte, vor allem was den Radioclip betrifft, modellhaft die Möglichkeit aufgezeigt werden, dass auch in diesem Medium – künstlerisch sinnvoll – praktiziert werden kann, was z.B. auf dem Plakat gewissermaßen schon zum Alltag gehört: sich mit einem Kunstprojekt in ein rein kommerzielles Medium zumindest temporär einzuklinken. top